Freitag, 4. März 2016

4. März 2016 | Angst und Erleichterung

Nachdem das Schädel-MRT sehr erfreulich war, sah die Wirbelsäule am nächsten Tag leider nicht besser aus. Allerdings auch nicht schlechter und soo viel ist da nun auch nicht drin (immer noch mehr als genug). Leicht beängstigend: Hatte an jenem Morgen eine der Pillen probeweise ausgelassen, um zu schauen, ob das der Stimme gut tut. Schwupps, sind aus den Strichen im Kopf wieder kleine Landschaften geworden. Darauf verzichte ich wohl besser nicht. Dafür gab's eine Lösung für die Schleimhaut und ein wohlempfohlenes Spray (Grüße an Sabine) für die Stimme. Scheint sogar beides zu wirken. Supergeil.

Die Knochenfestigungsinfusion verzichtete diesmal auf jegliche Nebenwirkungen, brachte dafür auch keine fühlbaren Verbesserungn (wobei die Beschwerden hier zugegeben minimal sind). Heute gab es eine Wurzelbehandlung, vor der ich mehr Angst hatte, als vor allen meinen tumorbedingten OPs bisher zusammen. Ging aber überraschenderweise sehr schnell und praktisch schmerzfrei. Dafür verhungere ich gerade, weil die Betäubung nicht zurückgehen mag. Ich könnte mir ja betäubt in die Wange beißen. Und mich selbst mag ich nicht essen. Wobei das meinem Magen bald egal sein könnte.

Eine kleine M&M gönne ich mir aber mit aller Vorsicht. Macht natürlich nicht satter, sondern regt den Appetit nur mehr an. Aber wer den Willen hat, der hat die Kraft. Und Sicherheit geht vor Wohlbefinden.

Gestern habe ich erfahren, dass meine mündliche Prüfung 10 Tage entfernt liegt.  Also mittlerweile 9. Nicht dass ich an den Ergebnissen interessiert bin - nicht bei dieser Prognose - aber die Prüfungen vom Wintersemester wollte ich aus irgendeinem verquerten Vollständigkeitswillen noch antreten. Vielleicht auch, um das letzte Mal ein Lernerlebnis zu haben, um danach sagen zu können "Nie wieder!" und sich den Schweiß von der Stirn wischen und glücklich aufatmen. Das heißt aber auch, dass ich wieder versuchen muss, mir haufenweise Begriffe ins Gehirn zu brennen, die direkt nach der Prüfung ohnehin irgendwo in den Limbus wandern. Und zwar so bald wie möglich. Gut, dass ich momentan keine Lust auf Bloodborne habe (zu oft an einigen Bossen gestorben). Sie wird wiederkehren, ohne Zweifel (Sucht gibt so schnell nicht auf), aber ich sollte diesen Zeitraum nutzen. Allerdings könnte ich auch ...aand it's gone. So ein Pech aber auch.

Immerhin entdecke ich die Lust am Lernen (wieder? in der Schule hat mich das noch begeistern können), wenn ich meinen Theatertext lerne. Genau 30 Tage bis zur Aufführung. Darf nur nicht bis dahin sterben oder sonstwie spielunfähig werden. Egal mit wieviel Swag.

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